Indischer Weihrauch (Boswellia) – Was ist wissenswert?
In der Fachsprache der Botaniker trägt indischer Weihrauch den Namen Boswellia serrata. Im Volksmund wird diese Pflanze auch Salphalbaum oder Salaibaum genannt. Diese Bäume der Familie der Balsambaumgewächse kommt auch in kargen Felsenlandschaften klar und wird üblicherweise um die 5 Meter hoch. Einzelne Exemplare können es sogar auf bis zu 8 Meter Höhe bringen. Dem indischen Weihrauch ähnliche Pflanzen finden sich außerdem in trockenen Regionen im Süden von Afrika sowie im arabischen Raum. Die Überlebensfähigkeit der Boswellia-Bäume in trockenen und heißen Regionen macht Hoffnung, dass der Mensch die Vorteile des Harzes auch bei einem weiteren Voranschreiten des Klimawandels noch nutzen kann.
Wissenswertes zur Systematik der Weihrauchbäume und Weihrauchbüsche
Eine erste Systematik der Boswellia-Bäume erarbeitete zu Beginn des 19. Jahrhunderts der schottische Botaniker William Roxburgh. Dass er sich für die Pflanzen in aller Welt interessierte, resultiert vor allem aus seiner mehrjährigen Tätigkeit als Schiffsarzt für die East India Company. Namensgeber für die Pflanzengattung war der Arzt John Boswell, der im 18. Jahrhundert ebenfalls in Schottland lebte. Insgesamt gibt es etwa 20 Arten, die mit dem indischen Weihrauch verwandt sind. Sie unterscheiden sich überwiegend durch ihre Verbreitungsgebiete. Dalziels Weihrauch (botanischer Name Boswellia dalzielli) wächst hauptsächlich im Tschad. Elemi-Weihrauch (Boswellia frereana) findet sich ausschließlich im Nordosten von Somalia. Boswellia nana wächst nur noch auf der zum Jemen gehörenden Insel Sokotra im Indischen Ozean.
Wie wird indischer Weihrauch gewonnen?
Das für die Gewinnung von indischem Weihrauch gewonnene Harz befindet sich in Hohlräumen in und unter der Rinde der Boswellia serrata. Diese milchartige Flüssigkeit wird ab dem späten Frühjahr durch eine Einkerbung der Rinde gesammelt und anschließend getrocknet. Kleinere Bäume der Gattung Boswellia bringen eine Ausbeute von etwa 3 Kilogramm pro Jahr. Bei größeren Exemplaren können in einer Saison bis zu 10 Kilogramm indischer Weihrauch gewonnen werden. Zum Schutz der Bäume wechseln sich mehrjährige Erntephasen mit mehrjährigen Ruhephasen ab.
Seit wann kommt indischer Weihrauch zum Einsatz?
Indischer Weihrauch gilt als „heiliges Räucherwerk“ und war deshalb schon im alten Ägypten sehr beliebt. Dort wurde es zu religiösen Zwecken verwendet. Das Verbrennen von Weihrauch während religiöser Zeremonien darf mittlerweile auf eine rund 2,5 Jahrtausende umfassende Tradition zurückblicken. Die alten Ägypter nutzten indischen Weihrauch außerdem als natürliches Heilmittel bei Entzündungen aller Art. Der Duft wurde zur Überdeckung unangenehmer Gerüche verwendet. Auch die Vertreter der Esoterik haben das Weihrauchharz für sich entdeckt und nutzen es in Form von Räucherstäbchen. In der Weihnachtszeit landet der Weihrauchduft über Räucherkerzen in den Innenräumen. Dafür wird das getrocknete Weihrauchharz oftmals mit anderen Duftstoffen angereichert (zum Beispiel Tannenduft oder Lavendel).
Welche Inhaltsstoffe hat indischer Weihrauch (Boswellia)?
Zu den Inhaltstoffen von indischem Weihrauch zählen die Boswellia-Säuren des Ursan-Typs und des Oelanan-Typs. Dazu gehört auch eine Acetylsäure. Der bekannteste Vertreter dieser Art ist die Acetylsalicylsäure. Außerdem sind in Boswellia mehrere ätherische Öle enthalten. Ein Beispiel ist das Methyleugenol, das der menschliche Körper auch beim Verzehr von Anis, Avocado, Fenchel und Basilikum aufnimmt. Hinzu kommen Schleimstoffe wie die Polysaccharide. Sie punkten vor allem durch ihre Bindung mit Wasser und kommen beim Menschen von Natur aus in Knorpel, der Haut, dem Bindegewebe sowie im Magensaft und dem Speichel vor. Der Mensch nimmt solche Schleimstoffe auch mit der Nahrung auf. Gute Lieferanten sind Leinsamen, Spitzwegerich und Lindenblüten.
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